Zwischen Enkel-Fotos und Freundschaftsanfragen – Stabilität und Veränderung sozialer Beziehungen im Alter
Wie gestalten sich soziale Beziehungen im Alter und welche neurobiologischen Prozesse begleiten diese Veränderungen? Dieser Kurs verbindet aktuelle gerontologische Forschung mit klinisch relevanten Implikationen für die therapeutische Praxis.
Die neuronale Plastizität bleibt über die gesamte Lebensspanne erhalten und ermöglicht kontinuierliche Anpassungsprozesse. Im höheren Lebensalter verschieben sich soziale Prioritäten: Beziehungen zu Enkeln gewinnen an Bedeutung, während andere Kontakte zurücktreten. Parallel dazu stellen digitale Medien und neue Kommunikationsformen das alternde Gehirn vor spezifische Herausforderungen, die sich von denen jüngerer Menschen unterscheiden. Die erfolgreiche Bewältigung dieser Anforderungen korreliert mit erhöhter kortikaler Plastizität – ein Prozess, der therapeutisch nutzbar gemacht werden kann.
Sie erhalten einen fundierten Einblick in aktuelle gerontologische Forschungsergebnisse zum lebenslangen Reifen und dessen neurobiologische Grundlagen. Es werden wissenschaftlich validierte Verfahren vorgestellt, mit denen zerebrale Plastizität erfasst und bildgebend dargestellt werden kann. Der Kurs vermittelt zudem evidenzbasierte Strategien zur kompetenten Gestaltung sozialer Beziehungen im Alter, die sowohl therapeutisch als auch zur Selbsterfahrung anwendbar sind.
Ein besonderer Fokus liegt auf der Differenzierung zwischen Altwerden, Altern und Reifen als eigenständigen Konzepten – eine Unterscheidung, die für das Verständnis lebenslanger Entwicklungsprozesse fundamental ist.
Status: 
Kursnummer: 26-1-015
Erster Kurstag: Fr., 24.04.2026, 14:00 - 21:30 Uhr
Zweiter Kurstag: Sa., 25.04.2026, 09:00 - 16:30 Uhr
Dauer: 16 UE
Fortbildungspunkte: 20 FBP
Kursort: PsiFit Wolfsburg
Gebühr: 495,00 € Herbstangebot: 420,75 €
Prof. Dr. Peter Kropp
Prof. Dr. Peter Kropp
Peter Kropp, geboren 1959 in Stuttgart, ist ein renommierter Medizinpsychologe. Seit 2008 leitet er das Institut für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie an der Universitätsmedizin Rostock. Er ist Experte für Psychologische Schmerzdiagnostik und -therapie sowie Pathophysiologie der Migräneerkrankung. Mit Promotion (1992) und Habilitation (2002) hat er sich wissenschaftlich etabliert. Sein Engagement erstreckt sich auch auf die ärztliche Versorgung und medizinische Prüfungskommissionen. Als Präsident der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Psychologie und in anderen Fachpositionen hat er die psychologische Forschung vorangetrieben.
Dr. Britta Müller
Dr. Britta Müller
Dr. Britta Müller ist seit 2008 stellvertretende Direktorin des Instituts für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie an der Universitätsmedizin Rostock und leitet dort seit 2006 die Forschungsgruppe „Stabilität und Variabilität von Gesundheit im Lebenslauf.
Nach ihrem Studium der Soziologie an der Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg und ihrer Promotion an der Universität Rostock widmet sie sich seit über 25 Jahren der wissenschaftlichen Arbeit an der Schnittstelle zwischen Medizinischer Psychologie und Soziologie. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der gerontologischen Forschung, insbesondere der Untersuchung von Stabilität und Veränderung körperlicher und psychischer Merkmale im Altersverlauf sowie dem Zusammenhang zwischen sozialen Netzwerken und gesundheitlicher Ungleichheit.
Dr. Britta Müller war maßgeblich an der renommierten Interdisziplinären Längsschnittstudie des Erwachsenenalters (ILSE) beteiligt und hat erfolgreich zahlreiche Forschungsprojekte bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), dem Bundesministerium und anderen Förderinstitutionen akquiriert. Sie ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie (DGGG), der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Soziologie (DGMS) sowie der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS).
Als Lehrkoordinatorin ihres Instituts und langjährige Prüferin in der medizinischen Ausbildung verbindet sie wissenschaftliche Exzellenz mit ausgeprägter didaktischer Expertise und hoher Praxisorientierung.
